Katholische Seelsorgeeinheit Weissacher Tal

Liebe Mitchristen,

für den kommenden Sonntag, den 5. Fastensonntag, ist als Evangelium die Geschichte von Lazarus vorgesehen, der an einer schweren Krankheit gestorben ist. Jesus kommt zu spät. Marta und Maria, die beiden Schwestern des Lazarus, haben sich bereits mit dem Tod ihres Bruders abgefunden, die Nachbarn klagen und weinen. Auch Jesus rührt diese Situation zutiefst an. Auch er vergießt Tränen, aber er bleibt nicht beim Weinen stehen. Obwohl alles so aussichtslos erscheint, handelt er und führt Lazarus zurück ins Leben. So erfährt Lazarus leibhaftig, was sein Name - hebräisch Eleazar - bedeutet: Gott hilft.

Gott hilft. Gott führt zurück ins Leben. In der Geschichte von Lazarus leuchtet bereits das Geheimnis von Ostern auf, das wir in zwei Wochen feiern werden.

In dieser Zeit, die von großer Unsicherheit, von Ängsten und Sorgen geprägt ist, weil wir einen Ausnahmezustand erleben, von dem wir nicht genau wissen, wie lange er andauern wird und welche Folgen er haben wird, ist es wichtig an die Hoffnung erinnert zu werden, die uns Christen geschenkt ist: Gott hilft, Gott steht an unserer Seite, er lässt uns nicht allein. Und er führt zurück ins Leben! Es ist diese Hoffnung, die uns als Christen auch handeln lässt.

Soziale Kontakte sind gerade wegen Ansteckungsgefahr zu meiden. Dies ist aber nur im physischen Sinne gemeint. In anderer Weise sind soziale Kontakte zurzeit besonders gefragt. Es gibt immer noch viele Möglichkeiten, um einander zu zeigen, ich bin für dich da, ich denke an dich, ich lasse dich nicht allein. Schön, dass so viele schon ihre Solidarität zeigen und konkrete Hilfe für ältere oder kranke Menschen anbieten oder immer wieder Menschen anrufen, von denen sie wissen, dass sie alleine und einsam sind. Aber leider ist auch zu erleben, dass Menschen rücksichtlos agieren, wenn sie z. B. im Supermarkt maßlose Hamsterkäufe tätigen.

Stellen wir uns als Christen dagegen, zeigen wir, dass uns nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben und das Wohl unserer Mitmenschen wichtig ist. Gehen wir verantwortlich und fürsorglich miteinander in dieser Krise um. Aber vergessen wir auch diejenigen nicht, die angesichts der selbst erlebten Krise so schnell aus unserm Blickfeld verschwinden.

Am kommenden Sonntag wäre eigentlich der MISEREOR-Sonntag. Es trifft MISEREOR sehr hart, dass wegen der Corona-Krise viele Aktionen in den Gemeinden abgesagt wurden und auch die Kollekte in den Gottesdiensten entfällt.

Liebe Mitchristen, lassen Sie uns in dieser Zeit der Sorge die Menschen in Syrien und den Libanon nicht vergessen, welche MISEREOR in seiner Fastenaktion in den Mittelpunkt gestellt hat. Die Menschen dort haben alles verloren, was ein Leben in Sicherheit und Würde ausmacht. Ihnen möchte MISEREOR weiterhin beistehen wie Menschen in anderen Ländern, welche die Corona-Krise vermutlich noch viel schlimmer treffen wird als uns, weil diese zu ihren übergroßen Sorgen und Leiden noch dazu kommt.
Deshalb spenden Sie Ihre Kollekte diesmal direkt an MISEREOR. Das geht per:

Das ist natürlich das ganze Jahr über möglich. Wenn Sie nicht über einen Online-Zugang verfügen, dann merken Sie sich doch einfach die Spende vor und überweisen Sie sie dann, wenn sich die Lage bei uns wieder entspannt hat!

Gott hilft! Gott führt wieder zum Leben! Mögen wir mit dazu beitragen, dass Menschen in Not spüren, dass Gott an ihrer Seite steht, aber mögen wir dies auch selbst erfahren in dieser unsicheren Zeit.

Seien Sie von Gott behütet!

Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Thomas Müller

Um 11 Uhr werde ich unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Eucharistie für die ganze Seelsorgeeinheit feiern. Ihre Gebetsanliegen nehme ich zuvor gerne entgegen. Sie sind eingeladen, zuhause mitzubeten:
Messtexte: GL 582ff.
Schrifttexte: Ez 37,12b.-14; Ps 130,1-8; Röm 8,8-11; Joh 11,1-45